Apportieren Lernen

In 5 Schritten mit Ihrem Hund das Apportieren lernen

Der Begriff apportieren wird aus dem Lateinischen abgeleitet und heißt so viel wie herbeibringen. In der Jagd bezeichnet er das Heranbringen erlegter Beute. In der Hundeausbildung versteht man darunter das Bringen von sogenannten Apportel.

Das können Bälle, Dummys oder Spielzeug sein. Vielen Hunden ist das Verhalten auch schon in die Wiege gelegt, aber manche müssen erst das Apportieren lernen. 

Man muss das Apportieren aber klar vom Stöckchen werfen, abgrenzen. Denn es ist keineswegs das reine Hinterherjagen eines Stocks.

Die Vorteile des Apportierens

Abgesehen davon, dass das Apportieren eine wichtige Fähigkeit für einen Jagdhund ist, ist es auch außerhalb der Jagd eine sinnvolle Beschäftigung für Ihren Hund. Denn Hunde sollten sowohl geistig als auch körperlich ausgelastet sein. 

Hat Ihr Vierbeiner also schon Freude am Herantragen von Spielzeug, dann sollte er unbedingt das Apportieren lernen. Zudem ist es die Grundlage für das Dummytraining. Das Training steigert die Konzentration Ihres Vierbeiners und es lastet ihn sowohl körperlich als auch geistig aus. 

Darüber hinaus stärkt es die Zusammenarbeit und die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund. Auch lernen Sie die Körpersprache Ihres Vierbeiners besser zu verstehen, was die Kommunikation zwischen ihnen beiden erleichtern kann.

Das Tolle daran ist, apportieren lernen können Sie mit Ihrem Vierbeiner überall. Das gelingt genauso gut im Wohnzimmer sowie draußen. Wichtig ist jedoch, dass bei den ersten Übungseinheiten so wenig wie möglich Ablenkung vorhanden ist.

Das richtige Zubehör fürs Apportier-Training

An sich benötigen Sie für das Apportieren lernen mit Ihrem Vierbeiner nicht viel Zubehör. Sie brauchen lediglich einen Apportel, das ist der zu apportierende Gegenstand und Leckerlis. Verschiedene Gegenstände können dabei als Apportel dienen, beispielsweise Spielzeug oder Futterdummys.

In der Jagd und im Hundesport werden jedoch Bringsel mit festgeschriebenen Gewichten und Materialien verwendet. Wichtig ist, dass der Wurfgegenstand Ihren Hund nicht verletzen kann. Außerdem sollten Sie immer mit demselben Gegenstand trainieren und es nicht zum Spielen mit Ihrem Hund verwenden.

Auch ein Clicker kann Ihnen dabei helfen, Ihrem Hund das Apportieren beizubringen. Damit geben Sie Ihrem Vierbeiner die Bestätigung, die er benötigt. Zusätzlich kann auch eine Schleppleine für das Training im Freien sinnvoll sein, wenn Ihr Hund dazu neigt wegzulaufen. 

Hier noch mal eine Übersicht mit dem wichtigsten Zubehör:

  • Apportel (Spielzeug, Dummy, Apportierbock, Bringholz etc.) 

  • Leckerlis für die Belohnung

  • Clicker für die Konditionierung

  • Schleppleine für das Training im Freien

Schritt 1: Motivieren Sie Ihren Hund

Im ersten Schritt müssen Sie das Interesse Ihres Vierbeiners am Bringsel wecken. Am besten eignet sich für den Einstieg ein Futterdummy, um das Apportieren zu trainieren.

Am Anfang ist es wichtig, dass Sie Ihren Hund für jede Aktivität damit loben. Sowohl für das Aufheben als auch das ins Maul nehmen oder das Ablegen. Dafür kann auch der Clicker zum Einsatz kommen.

Wichtig ist, dass Sie sich selbst darüber aufrichtig und erkennbar freuen und Sie Ihrem Hund zeigen, wie aufregend der Gegenstand ist. Ist Ihr Hund sichtlich motiviert, füllen Sie den Futterdummy vor seinen Augen mit Leckerlis. Anschließend können Sie mit den ersten Übungen beginnen.

Futterdummy bekannt machen

Schritt 2: Erste Übungen mit dem Futterdummy

In der ersten weiterführenden Übung bewegen Sie sich mit dem Gegenstand neben Ihrem Vierbeiner spielend fort. Haben Sie die volle Aufmerksamkeit Ihres Hundes, lassen Sie ihn einfach fallen und gehen geradewegs weiter. An diesem Punkt ist es jedoch wichtig, das Apportel noch nicht zu werfen. Denn Ihr Hund soll in Ihrer Nähe bleiben und nicht davon rennen.

Haben Sie sich weit genug entfernt, gehen Sie in die Hocke. Wenn Ihr Hund nun den Dummy aufhebt, loben Sie ihn direkt wieder und nutzen den Clicker. Anschließend können Sie ihn beispielsweise mit einem ausgewählten Kommando dazu auffordern, zu Ihnen zu kommen. Kommt er anschließend auf Sie zu, loben Sie ihn weiterhin mit voller Freude, bis er bei Ihnen ist.

Damit Sie Fressneid vermeiden, geben Sie ihm direkt die Leckerlis aus dem Futterdummy und lassen Sie ihn diese fressen. Wiederholen Sie diese Übung immer wieder, bis Ihr Vierbeiner verinnerlicht hat, was von ihm gefordert wird. So lässt sich langsam Ihrem Hund das Apportieren beibringen.

 

Futterdummy werfen

Schritt 3: Einführung des Wurfdummys

Klappt die erste Übung mit dem Futterdummy ohne Probleme, wird es Zeit, diesen gegen einen Wurfdummy auszutauschen. Im Apportier-Training ist das die Vorbereitung darauf, den Dummy später weiter von Ihrem Hund zu entfernen.

Dafür befolgen Sie zunächst alle Schritte aus der vorherigen Übung und gewöhnen Ihren Hund an den neuen Gegenstand. Stellen Sie sicher, dass Ihr Vierbeiner auch mit dem Wurfdummy gut zurechtkommt.

Damit auch hier kein Futterneid aufkommt, bieten Sie Ihrem Hund ein Tauschgeschäft an: Apportel gegen Leckerlis. Am besten haben Sie dafür einen Futterbeutel parat.

Schritt 4: Erhöhen der Distanz des Apportel

Befolgt Ihr Vierbeiner auch hervorragend den Ablauf mit dem neuen Gegenstand, ist es an der Zeit, die Distanz zu erhöhen. Zuerst geben Sie Ihrem Hund das Kommando Sitz. Anschließend entfernen Sie sich mit dem Wurfgegenstand von ihrem Hund und legen das Spielzeug ab.

Danach geben Sie ihm das Kommando zum Apportieren. Funktioniert auch das gut, können Sie sukzessive die Distanz erhöhen. Auch hier sollten Sie Ihrem Hund immer ein Tauschgeschäft gegen Leckerlis anbieten.

Schritt 5: Das Apportel werfen

Im letzten Schritt des Apportieren Lernens fehlt nun noch das Werfen des Apportel. Hier starten Sie erneut mit dem Kommando Sitz. Daraufhin werfen Sie den Dummy ein paar Meter weit und fordern Ihren Hund dazu auf, diesen zu apportieren.

Meistert Ihr Vierbeiner auch hier den Apport, ist es wichtig, ihn dafür ausreichend zu belohnen und zu loben. Hier ist anfangs wieder das Tauschgeschäft gefragt. Langfristig können Sie jedoch auf die Leckerlis verzichten. Dann sind Ihrem Hund die Freude und der Spaß die wichtigste Belohnung.

Mit der Zeit können Sie den Dummy immer weiter wegwerfen, wenn Ihr Hund den Ablauf verinnerlicht hat. So können Sie Schritt für Schritt ganz einfach Ihrem Hund das Apportieren beibringen.

Tipps für das Apportieren Lernen

Mit diesen einfachen Tipps wird Ihr Hund garantiert schnell das Apportieren lernen:

  • Das Bringsel ist kein normales Spielzeug. Daher sollten Sie es auch nur für die Übungen verwenden und nach dem Training wegpacken.

  • Überfordern Sie Ihren Hund nicht und ziehen Sie das Training nicht in die Länge.

  • Trainieren Sie in kleinen Schritten und wiederholen Sie die einzelnen Schritte, solange bis sie Ihr Vierbeiner verinnerlicht hat.

  • Achten Sie auf eine positive Körpersprache, indem Sie in die Hocke gehen

  • Loben Sie Ihren Hund immer ausgiebig und greifen Sie nicht zu früh nach dem Dummy.

Gründe dafür, warum Ihr Hund nicht apportiertNicht hunriger Hund

Auch wenn Sie die Übungen gewissenhaft mit Ihrem Vierbeiner durchführen, kann es dennoch sein, dass er Ihrem Kommando nicht folgt. Dafür gibt es unterschiedlichste Gründe:

  • Der Anreiz oder die Motivation fehlt. Eventuell konnten Sie Ihren Hund doch nicht ausreichend motivieren und ihm das Apportel schmackhaft machen. Vielleicht ist es, aber auch die Belohnung, die ihm nicht genug Anreiz bietet. Gehen Sie sicher, dass er dafür einen echten Leckerbissen bekommt.

  • Ihr Hund ist nicht hungrig. Hat Ihr Vierbeiner gerade erst gegessen, kann es natürlich sein, dass auch die Leckerlis für ihn uninteressant sind. Daher fehlt ihm der Anreiz zum Apportieren.

  • Ihr Vierbeiner ist überfordert. Möglicherweise trainieren Sie schon zu lange und es ist zu anstrengend für Ihren Hund, Ihren Kommandos zu folgen. Vielleicht haben Sie es auch schon bei der letzten Trainingseinheit übertrieben und es macht ihm einfach keinen Spaß mehr. Dann können Sie nur eine längere Trainingspause einlegen.

  • Er versteht nicht, was Sie von ihm verlangen. Es kann auch einfach sein, dass Ihr Hund Ihnen nicht folgen kann. Eventuell war er noch nicht für den nächsten Schritt bereit und ist nun verwirrt. Gehen Sie noch mal an den Punkt zurück, bis wohin er Ihnen noch folgen konnte und setzen Sie da im Apportier-Training neu an.

  • Die Ablenkung ist zu groß. Gerade wenn Sie draußen das Apportieren trainieren und Ihr Hund sensibel auf Umweltreize reagiert, kann es sein, dass er Schwierigkeiten hat, das Apportieren zu lernen. Achten Sie darauf, mit dem Training in einer möglichst ablenkungsfreien Umgebung zu starten.

Welche Hunde können das Apportieren lernen?

Generell kann jede Hunderasse das Apportieren lernen. Es gibt jedoch einige, die dafür von Natur aus schon besonders gut darin sind. So sind beispielsweise Retriever eine Rasse, die gut dafür geeignet sind.

Aber die meisten Hunde finden schnell Gefallen daran, Gegenstände aufzuspüren und Ihnen diese zu übergeben. Der Sport ist für auch so ziemlich für Hunde in jedem Alter geeignet, da dabei das Training an jedes Alter und an die Beweglichkeit angepasst werden kann. Wie Sie sehen, braucht es also nur etwas Geduld und Zeit auch Ihrem Hund das Apportieren beizubringen.

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